Ein trauriger Anfang


Die Doggenhündin hieß "Ellen vom Falkenhorst", war sieben Monate alt, blau, spindeldürr - und ein Angstbeißer. 

Das aber erfuhren wir erst, nachdem wir sie 1978 ebenso erwartungsvoll wie unerfahren in unser Heim geholt hatten. Ellen war unser erster Hund. Wir hatten sie kurz entschlossen bei einem Züchter gekauft, der in der örtlichen Zeitung inseriert hatte. 

Doch damit nicht genug. Weil wir die verstörte knurrende, auch  mal schnappende "Ellen" mit niemandem spielen lassen konnten, kauften wir auch noch ihren schwarzen Bruder "Eyck". Wir wussten zwar, dass er als Junghund Rachitis gehabt hatte, dass aber sein Immunsystem während der miserablen Aufzucht vollkommen zerstört war, Ohr- und Gras- und andere Milben jedes Mal ein Fest feierten, wenn er sich näherte, hatte uns niemand gesagt. Da fielen die falschen Papiere der Hunde kaum noch ins Gewicht bei unserer Entscheidung, mit diesen Doggen auf keinen Fall zu züchten. 

Das Lehrgeld war hoch. Was wir beim Kauf der Hunde gespart hatten, trugen wir zum Tierarzt. Wir gaben uns alle Mühe, nahmen uns viel Zeit und schafften es schließlich, mit "Ellen" und "Eyck", die ja nichts für ihr Schicksal konnten, friedlich zusammen zu leben. 

Es waren harte Jahre. Wir lernten viel  - über Doggen, ihr Verhalten, über ihre Angst, ihre Aufzucht und Haltung und vor allem, wie man es nicht machen darf. Trotz allem aber liebten wir die Hunde. Und wir nahmen uns fest vor: Wir wollten es besser machen. Und wir wollten mit unseren Welpenkäufern immer ehrlich sein.

 

 

Die Familie

 

 

 

 

Erste Erfolge mit "Edith" und "Frieda"


1980 war es endlich soweit: Wir fanden bei einem - diesmal sehr sorgfältig ausgewählten - Hobbyzüchter die schwarze (aus blau) Hündin "Edith van het Vascohome" (Nemo du Val de l'Amitie x Elfe von Trabersruh).

 

Edith van het Vascohome

 

 

 

 

Sie war auch nach Meinung des damaligen Spitzenzüchters in Blau, Willi Jasper (Zwinger "von Trabersruh") eine Hündin, mit der man züchten sollte.

 

 

 

(v. lks.)W. Jasper mit Quando, P. Schumacher mit Konrad

 


"Konrad von Trabersruh" war 1984 Vater unseres A-Wurfs: Neben vier Rüden fiel als einzige Hündin "Annafried", genannt Frida. Sie wurde auf Anhieb Europajugendsiegerin und Jugendbeste in blau der Weltausstellung in Amsterdam 1985.

 

Annafried

 


In den mehr als 30 Jahren seit diesem Wurf hatten wir noch einige Würfe - meist blau und schwarz aus blau. 1987 gehörten wir zu den ersten Züchtern im DDC, die die Ohren nicht mehr kupierten.

Durch die Heirat unserer Tochter mit Reiner Brech, Doggen "vom Erlkönig", lernten wir den gefleckten Farbschlag intensiv kennen und lieben. Mit "Unabella vom Erlkönig" hatten wir 2000 unseren 1. Geflecktwurf.


Im Laufe der Zeit ernteten wir nicht nur auf Ausstellungen einige Anerkennung - Doggenkennern sind beispielsweise "Florian" oder "Fleur" ein Begriff. Zahlreiche Züchter im In- und Ausland hatten daneben mit unseren Hündinnen vielversprechende Würfe. Doggen "vom Mendener Berg" sind inzwischen international: Sie standen oder stehen in Deutschland, den Niederlanden, in Belgien,  Luxemburg, Niederlande, Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Österreich, Ungarn, Dänemark, aber auch in Thailand, Vietnam, Uganda, den USA, Brasilien und Uruguay.

Das wir uns über Ausstellungserfolge freuen, ist klar. Dass wir es den Hunden aber genauso von ganzem Herzen gönnen, einfach nur auf dem Sofa zu lümmeln und schlichtes Familienmitglied zu sein, ist selbstverständlich.

 

Veilchens "Einzelkind" Isabella                                                                    Henry
 

 

Bei der Aufzucht lernten wir im Laufe der Jahre dazu. Die Welpen der ersten drei Würfe bekamen natürlich von allem nur das beste: Feinste Welpenmilch, Honig und Quark, teuerstes Futter. Der Nachteil war, dass sie viel zu schnell wuchsen. Heute erhalten unsere Welpen natürlich immer noch gutes Futter. Aber wir achten darauf, dass sie nicht zu moppelig werden.

Selbstverständlich müssen die Hunde gesund sein und anatomisch in Ordnung. Mindestens genauso wichtig ist uns aber ihr Charakter. Wir wissen, dass sich Aggression vererbt. Also achten wir bei der Auswahl der Deckrüden nicht nur auf die Anatomie oder lassen uns von ihren Titeln blenden. Sehr wichtig ist uns ihr Wesen. Wir wollen nur mit wahrhaft "sanften Riesen" züchten.

Der Erfolg gibt uns recht: Mindestens 80 Prozent unserer Hunde, darunter auch sehr viele Rüden, leben in Familien mit Kindern. Und noch niemals hat es Probleme gegeben. Noch nie ist ein Hund aus unserer Zucht auf Kinder losgegangen.

Darauf sind wir stolz!

 

 

 

 

 

 

 

T

Elbolina mit Gianna Nanini vom Erlkönig

 

 

                                                                                                       

 

 

 

 

© Deutsche Doggen "vom Mendener Berg"